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Etwas anderes ist von Kirchenführern auch nicht zu erwarten. Wenn christliche Nächstenliebe angebracht ist, dann sicherlich bei der Hilfe für Menschen, die vor Krieg, Hunger und Elend fliehen. Doch die Forderungen des Papstes und der deutschen Bischöfe richten sich nicht in erster Linie an die eigenen Gläubigen. Nein, die Kirchenmänner verhalten sich da nicht anders als andere Interessenvertreter: Sie fordern viel – von anderen.

Es ist unbestritten, dass beide christliche Kirchen viel Gutes tun. Auch darf man davon ausgehen, dass unter den Menschen, die sich hierzulande in Flüchtlingsinitiativen engagieren, Christen beider Konfessionen sind. Die Amtskirchen hingegen sind bei der Aufnahme und Betreuung von Flüchtlingen nicht sonderlich engagiert. Im Vatikanstaat jedenfalls stehen keine Zelte und Container, in denen Flüchtlinge untergebracht werden. Auch sind in Deutschland noch keine kirchlichen Begegnungsstätten und noch keine kirchlichen Bildungseinrichtungen zumindest auf Zeit geschlossen worden, um Flüchtlingen ein Bett und ein Dach über dem Kopf anzubieten. Richtig aktiv werden einzelne katholische und evangelische Gemeinden erst dann, wenn es darum geht, abgelehnten Asylbewerbern „Kirchenasyl“ zu gewähren. Nächstenliebe etwas außerhalb der Legalität verspricht in jedem Fall mediale Aufmerksamkeit.

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Die christlichen Kirchen fordern von Staat und Gesellschaft mehr Mitmenschlichkeit gegenüber Menschen, die es aus Afrika und Asien wegzieht. Von den hier lebenden Muslimen und ihren Verbänden ist zum Thema Flüchtlinge nichts zu hören. Dabei befinden sich unter den Menschen, die es nach Europa drängt, viele ihrer Glaubensgenossen. Was läge eigentlich näher, dass bei uns Zuflucht suchende Muslime auch von den hiesigen Moscheegemeinden aufgenommen und betreut würden. Freilich scheinen die unter uns lebenden Muslime bereits sehr deutsch zu denken und zu handeln: Der Staat soll’s richten.

Übrigens:

Sankt Martin hat seinen Mantel mit dem Bettler geteilt. Er hat ihn nicht ans Sozialamt verwiesen.

 

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Quelle: