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Er gilt als Vordenker des Front National in Frankreich, als Stichwortgeber und intellektuell rücksichtsloser, unabhängiger Kopf: Renaud Camus hat die Überfremdung Europas als Großen Austausch bezeichnet, und dieser Begriff beginnt sich durchzusetzen !

Bei Antaios erscheinen nun Camus wichtigste Vorträge und Essays in der Übersetzung von Martin Lichtmesz, darunter

 

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Nicht erst seit dem Interview mit dem Politologen Yasha Mounk in den Tagesthemen, in dem er den laufenden Prozess der Umwandlung des deutschen Nationalstaates, der europäischen Nationalstaaten, in multiethnische Staaten erstaunlich offenherz und ohne Schnörkel offengelegt hat, treibt die Neue Rechte das Thema des sogenannten Großen Austauschs um. Der französische Intellektuelle Renaud Camus hat diesen Begriff schon vor einigen Jahren in Reden und in Aufsätzen ausgeprägt,

um jenes in den Städten und immer mehr auch auf das Land übergreifende Phänomen zu beschreiben, dass die ethnische Zusammensetzung westlicher Staaten (in seiner Perspektive Frankreichs) zunehmend kippt und die Länder ihrer gewachsenen nationalen Tradition, Kultur und Identität zunehmend entfremdet, überfremdet und schließlich ausgetauscht werden.

Anders als viele vor allem linksdrehende Unkenrufe behaupten, handelt es sich beim Großen Austausch nicht um eine rechte Verschwörungstheorie. Tatsächlich sprechen die Linken, Mounk ist nur der aktuelleste Vertreter, selbst lange vom Großen Austausch, ohne diesen Begriff zu verwenden, beschreiben aber in ihren Zukunftsvisionen praktisch, positiv angestrichen, das, was der Camus in seinen Reden anprangert.

Letztlich bestätigen und wollen die Linken Kritiker mehrheitlich den Großen Austausch, sie leugnen ihn nicht, sondern konnotieren ihn nur positiv.

Auf der andere Seite wird der Prozess als solcher aber eben dann doch geleugnet, es heißt dann er finde nicht statt und es zeigt sich eine Doppelstrategie (wenn es denn wirklich nicht Unwissenheit über den Fortschritt des Prozesses ist), die Fakten abzuleugnen, bis sie zu den eigenen Gunsten sprechen: Es ist uns egal, wenn unsere Politik das verursacht hat, jetzt sind die Migranten halt da.

Camus sagt selbst, dass er nicht glaubt, dass der Große Austausch in Form eines großes Planes daherkommt, in Form einer Verschwörung, die von einer überschaubaren Clique von Akteuren planmäßig vorangetrieben werde. Er ist vielmehr - und das macht seine Analyse wertvoller, als der pauschale und unangebrachte Verschwörungsvorwurf glauben machen will - das Zusammenspiels vieler verschiedener Faktoren. Wie gesagt gibt es verschiedenste politische akteure, die aber ohne Absprache und mit ganz eigenen Interessen eine Politik betreiben, um den großen Austausch voranzutreiben, diejenigen, die bereits versuchen wollen aus einem falschen Verständnis von Integration, Migranten nicht mehr zu assimilieren und ihnen ohne Transferleistungen staatsbürgerliche, politische Rechte zuzusprechen oder die, die sich eben über Buntheit um jeden Preis aus ideologischen Gründen freuen, diejenigen, die billige Arbeitskräfte möchten oder hoffen sich auch neue Wählerstimmen als Migrantenparteien zu importieren.
All diese Interessen gehen zusammen mit politischen Weichenstellungen und metapolitischen Änderungen der letzten Jahre und Jahrzehnte, die die Buntheit und offene Grenzen fetischisiert, Sozialsysteme und Grenzen nicht ausreichend sichert und falsche Anreize schafft und auch in den Herkunftsländern völlig falsche Erwartungen oder Begehrlichkeiten erzeugt, das Fremde/ Exotische

überhöht und unfähig und blutschwach darin geworden ist, die eigene Identität, die eigene Kultur, die eigenen Werte auch (am Ende werden womöglich auch die Linksliberalen schließlich von der Entwicklung überrollt und gefressen) wertzuschätzen und vor allem sie zu verteidigen und in Form wahrer Integration Migranten nahezubringen, sie zu Franzosen, Deutschen, Engländern, Schweden zu transformieren (jenseits von Kategorien wie der Hautfarbe).

Das letzteres in der Menge mittlerweile auch schon unmöglich geworden ist, weil sich durch die Masse die Möglichkeit zum Abschluss in eigenen Vierteln, manchmal schon Städten mit der eigenen starken mitgebrachten Identität, überhaupt erst geboten hat, in die eine Übertragung des Französischen. Deutschen, Englischen, Schwedischen selbst mit der Sprache kaum noch funktioniert, denn geschweige der Kultur.



Der Austausch wird dadurch erzeugt, dass diese Gruppen immer größer werden, während die der Autochthonen stagniert und schließlich schrumpft, eine Umwälzung der Demographie stattfindet, nicht plötzlich und radikal, sondern schleichend aber inzwischen in einer Form, die kaum mehr zu übersehen ist.

Es geht dabei nicht um die Mehrheitsverhältnisse in der jetzigen Bevölkerung, sondern in den demographischen Gruppen, den jungen und jüngsten, die das zukünftige Bild der Gesellschaft darstellen werden. Wenn bereits mancherorts über die Hälfte der Neugeborenen aus Migrantenkindern besteht und eine Assimilation nicht zu erwarten steht, dann ist deutlich, wer das Land und seine Identität zukünftig bestimmen wird und wessen Identität schließlich verschwindet, ersetzt wurde.

Camus Aufsätze sind eine Reise in das, was man als Selbstbewusstwerdung erkennen muss, dass die alte Selbstverständlichkeit in einem Nationalstaat, das man selbstverständlich in einem eigenen sicheren kulturellen Umfeld aufgehoben ist und dieses ewig sicher ist, fundamental in Frage gestellt ist, dass sich die Identitätsfrage vor dem Hintergrund des Großen Austauschs vielmehr noch neu stellt und

das vor allem linke Gedanken von der matrizenhaften Austauschbarkeit von Menschen eine Illusion ist, die erst aus der innerstaatlichen Gleichheit überhaupt wachsen konnte, die aber an der Realität, mutliethnischer Gesellschaften, wie sie zur Zeit in Folge eines historisch einzigartigen Experiments entstehen, zerbricht und das mit "Verwerfungen", die weit über peinliche Momente bezüglich unterschiedlicher Tischsitte und Gepflogenheiten des Handelns und der Arbeitsmoral hinausgehen werden.

Die gelungene Übersetzung und Zusammenstellung (geleistet von Martin Lichtmesz) zu Renaud Camus Gedanken sollte als Standardwerk in keiner Hausbibliothek eines Patrioten oder Neu-Rechten fehlen und weil Camus, selbst ursprünglich Gewächs linker Intellektuellenkreise, auch einen versöhnlichen und nachdenklichen Ton hat, wäre er auch jedem Liberalen, Zentristen und selbst Linken als Erweiterung des eigenen geistigen Standpunktes ans Herz zu legen, der vielleicht auch das Gefühl hat, dass ein Pluralismus verschiedener Kulturen und Identitäten von Wert ist

und das auch das >>böse, weiße<< Europa ein Anrecht auf Selbsterhaltung und Selbstbehauptung haben sollte.

Michael Dienstbier  
Die multikulturelle Gesellschaft ist der Übergangszustand des Großen Austausches" (194).

"An diesem Morgen im Mai aber sprühte sie [Marine Le Pen, MD] nur so vor revolutionärem Elan, der an die Ursprünge der Bewegung erinnerte. Seit einiger Zeit hielt sich das Gerücht, dass manche ihrer Rede von Renaud Camus geschrieben würden" (Houellebecq, Unterwerfung, S. 96). Wer ist dieser Mann, dem Michel Houellebecq in seinem prophetischen Jahrhundertroman "Unterwerfung" die Rolle des Stichwortgebers des Front National zuschreibt? Gibt man seinen Namen hier bei Amazon ein, spuckt einem das System lediglich ein Buch mit zwei halbnackten Männern auf dem Cover aus, in welchem es primär um Sexualpraktiken in der Schwulenszene zu gehen scheint. Wer ist dieser Mann, der, selbst homosexuell, zuerst mit den Sozialisten sympathisierend und bis kurz vor dem Tod Roland Barthes 1980 ein enger Weggefährte des Strukturalisten, heute sogar dem Front National zu extrem zu sein scheint, sodass Marine Le Pen und Konsorten sich regelmäßig dazu genötigt sehen, sich von Camus zu distanzieren? Dieser schillernde und widersprüchliche Lebensweg mitsamt der Tatsache, dass Camus mit seinen Thesen seit geraumer Zeit maßgeblichen Einfluss auf den politischen Diskurs in Frankreich hat, ist Grund genug, sich auch in Deutschland mit dem Denken dieses kontroversen Einzelgängers zu beschäftigen, in dessen Zentrum der Begriff des "Großen Austausches" steht.

Im nun vorliegenden Band „Revolte gegen den Großen Austausch“ finden sich unter anderem zwei der zentralen Essays Renaud Camus‘ sowie ein Interview, welches Martin Lichtmesz anlässlich der Veröffentlichung dieses Buches mit dem Denker geführt hat.

 

In seinem Essay „Der Große Austausch oder: Die Auflösung der Völker“ zitiert Camus aus einer Rede des damaligen algerischen Präsidenten Houari Boumedienne, die er 1974 vor der UN gehalten hat: "

Eines Tages werden Millionen von Menschen die südliche Hemisphäre verlassen, um in die nördliche Hemisphäre zu wandern. Und sie werden nicht als Freunde kommen, sondern als Eroberer. Und sie werden sie mit ihren Kindern erobern. Die Bäuche unserer Frauen werden uns den Sieg verschaffen" (83).

In diesem Zitat sieht Camus das Wesen des "Großen Austausches" programmatisch auf den Punkt gebracht: Das langsame aber stetige Ersetzen der autochthonen Bevölkerungen des europäischen Kontinents durch kulturfremde Migranten vor allem aus der afrikanisch-arabisch-muslimischen Welt.

Die zerstörerische Kraft des "Großen Austausches" liege, so Camus, nicht nur in der unkontrollierten Masseneinwanderung nach Europa, sondern auch in den einheimischen Unterstützern und Apologeten des „Großen Austausches“ im Innern, die der Zerstörung autochthoner Kultur kräftig Vorschub leisten würden.

Ethnische Konflikte würden sofort zu reinen sozialen Friktionen umgedeutet (vgl. S. 94f.), Namen und Herkunft von Tätern würden von Polizei und Medien nicht mehr genannt, damit es bloß nicht zu unbegründeten Diskriminierungen komme (vgl. S. 106) und die Sprache sei im Dienste des "Großen Austausches" bereits in einem Maße zu einem Herrschaftsinstrument der Meinungselite umgestaltet worden, dass sie vor allem dazu diene, die Tatsache des "Großen Austausches" zu verschleiern und Kritiker zu diffamieren: "Im Reich des Falschen sind die Franzosen zwangsläufig zu wahren Meistern der Übersetzung und Dechiffrierung der herrschenden Lügensprache geworden, die man ihnen täglich aufnötigt, dieser Sprache, die zu dem einzigen Zweck geschaffen wurde, sie am Sprechen zu hindern und zum Schweigen zu bringen, ihnen den Blick zu verstellen und ihnen vor allem den Hinweis auf das Gesehene zu verunmöglichen" (106f.).

Spätestens seit den Silvesterpogromen von Köln, Hamburg, Stuttgart, Frankfurt und anderen Städten ist der deutschen Bevölkerung die manipulative Berichterstattung einiger, vor allem überregionaler, Medien deutlich vor Augen geführt worden.

Ist Camus also ein Rechtsextremer, ein Rassist? Diesen Vorwurf weist der Publizist selbst weit von sich. Keine Kultur sei generell besser oder schlechter als die andere, aber das Zusammenleben vieler verschiedener Kulturen unter dem Dach einer Nation sei ein Vorhaben, und an dieser Stelle argumentiert Camus durchaus dogmatisch, welches zum Scheitern verurteilt sei:

"Die multikulturellen [...] Gesellschaften sind gewalttätig und fördern das Verbrechen, die innere Sicherheit ist brüchig bis gar nicht vorhanden und das Mißtrauen zwischen Gruppen und Individuen wird zum Regelfall" (168) schreibt er in seinem Aufruf "Revoltiert!".

Man muss schon blind oder verblendet sein, um in dieser Beschreibung nicht einen durchaus wahren Kern zu erkennen. Immer mehr Stadtviertel kippen, degenerieren zu von arabischen Clans kontrollierten No-go-Areas, während die überwiegende Mehrheit von Politik und Medien weiterhin das nicht zu hinterfragende Hohelied auf eine "bunte", "tolerante" und "offene" Gesellschaft singt, ein Sprachgebrauch, der in der schlechtesten Tradition von Orwells Newspeak steht.

Die Bürger, die es wagen, an diesem Gesellschaftsideal Kritik zu üben, werden im Gegenzug mit Begriffen wie "Pack", "Mischpoke", "brauner Sumpf" oder, ganz originell, "alte, weiße Männer" belegt. Zu dieser offensichtlich sehr negativ konnotierten Kategorie dürfen sich deutsche Geistesgrößen wie Safranski,Sloterdijk und neuerdings sogar Heinrich August Winkler zählen.

Für die Meinungselite scheinen im Momente nicht Attentate wie in Paris oder Brüssel das größte Problem zu sein, sondern vielmehr der Stimmenzuwachs der AfD in freien, gleichen und geheimen demokratischen Wahlen.

Nonkonformistische Schriftsteller wie Houellebecq und kompromisslose Denker wie Camus weiß Deutschland im Moment nicht hervorzubringen, ein Armutszeugnis für das Land der Dichter und Denker, auch wenn es an den beiden Genannten viel zu kritisieren gibt.

Aber viel schlimmer als Intellektuelle, die mal mit der einen oder anderen These übers Ziel hinausschießen, ist eine Gesellschaft, die derart sediert ist, dass sie solche Intellektuellen überhaupt nicht mehr hervorbringt, weil der gesellschaftliche Diskurs jede Abweichung von der gerade vorherrschenden Norm mit dem Mittel der Diffamierung gnadenlos unterdrückt.

Man mag die Metapher vom „Großen Austausch“ aus guten Gründen für übertrieben halten, aber es sollte doch ein bare Selbstverständlichkeit sein, zu sagen, dass Integration nur möglich ist, wenn klar ist, wer die Mehrheit ist und wer die Minderheit darstellt, wenn klar ist, wer Integration verlangt und wer die von der Mehrheitsgesellschaft vorgegebenen Werte ohne Wenn und Aber zu akzeptieren oder eben das Land sofort wieder zu verlassen hat.

Und das es eine primäre Aufgabe von Politik ist, dafür zu sorgen, dass es zu keinem quantitativen Missverhältnis zwischen autochthoner und Gastbevölkerung kommt.

In vielen deutschen Ballungsgebieten ist es dafür schon längst zu spät, der "Große Austausch", in der Bildsprache von Camus, schon längst vollzogen.

Solche Stimmen müssen auch endlich wieder Teil des deutschen Diskurses werden und sei es auch nur, damit man ihnen in der dann entstehenden Debatte mit Verve widersprechen kann.
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