'.....

Das Flüchtlingsthema ist längst im Religiösen gelandet, irgendwo zwischen Marx und Engeln. Und außer Beten fällt unseren Verantwortlichen auch nicht viel ein. Daher können wir die Frage von Illner ziemlich sicher mit „Ja“ beantworten.

......

Der Teufel trägt Prada

Irgendwie ging es dann um Afrika, das jedes Jahr um 80 Millionen Menschen wächst, und selbst Gerd Müller schwant, dass das Problem nicht gelöst wird, selbst wenn wir jedes Jahr eine Million Menschen aus Afrika aufnehmen, oder fünf Millionen. Österreichs Verantwortliche sind bei der Erfassung der Probleme irgendwie weiter als unsere Strategen. Elisabeth Köstinger von der ÖVP, deren Spitzenkandidat, Außenminister Sebastian Kurz, die Balkanroute schloss und vehement auf Abschiebung abgelehnter Asylbewerber drängt, umschiffte das moralinsaure Geschwurbel geschickt mit Aussagen wie „Es ist entscheidend, welches Signal wir aussenden“ (also keine Merkel-Selfies), oder „illegale Migration führt zu Schlepperkriminalität und Todesopfern im Mittelmeer“. Der Teufel trägt Prada.

Gerd Müller, Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken, gehen seine zahllosen Reisen von Lager zu Lager schwer an die Nerven. Das Mittelmeer dürfe kein „Meer des Todes“ werden, rief er aus. Statt Rüstungsausgaben von 2% will er 3% für Entwicklungshilfe. Das ist nobel, aber schon die bisherige Hilfe versickert in dunkelsten Kanälen, also lassen wir das Thema hier weg. Aber wir wollen den Müller Gerd nicht einfach wegputzen. Wenn „eine Million Flüchtlinge uns 30 Milliarden im Jahr“ kosten, hätte man das Geld durchaus im Vorfeld effizienter anderswo präventiv einsetzen können.

Dann klagt der Müller von der CSU, die auch nicht mehr das ist, was sie war:

Wo sind Russland, China und die arabischen Staaten bei der Welthungerhilfe? Ja wo?

Wir wissen es doch auch nicht.

Genauso wenig wie Melissa Fleming vom UNHCR, die mit US-Akzent darauf hinweist: „Deutschland hat einen humanen Ruf in der Welt. Und Deutschland braucht Zuwanderung.“

Zuallererst braucht Deutschland aber wohl einen Innenminister, der für Ordnung sorgen kann und einen Justizminister, der für Rechtssicherheit sorgt nach den Skandalurteilen der letzten Wochen.

Heute jedoch ging es nur ums Religiöse. Amen.

.....'

Quelle: