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Text: Giuseppe Nardi

Im Vorfeld der UN-Klimakonferenz 2018 im oberschlesischen Kattowitz veranstaltet die Päpstliche Akademie der Wissenschaften im Vatikan internationale Tagungen zum Thema Klimawandel, die an Einseitigkeit kaum zu überbieten sein dürften.

Zudem veröffentlichten die Bischöfe der ganzen Welt – etwas ganz neues – in diesen Tagen ein gemeinsames Dokument zum Klimawandel. Der Sozialethiker Stefano Fontana analysiert das Dokument.

Beide Ereignisse verdienen eine aufmerksame Beachtung, um zu verstehen, was hinter den Kulissen abläuft.

 

Klimawandel:
Vatikan setzt polnische Regierung unter Druck

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Die Ideologie hinter der Agenda Klimawandel

Die UN-Klimakonferenz in Kattowitz wird vom 3.–14. Dezember stattfinden. Im internationalen Konferenztourismus wird sie als COP 24 und CMP 14 bezeichnet. Die Abkürzungen stehen für United Nations Framework Convention on Climate Change, 24rd Conference of the Parties und 14th Meeting of the Parties to the 1997 Kyoto Protocol.

Auf der COP 22 in Paris wurde im Dezember 2015 das Weltklimaabkommen unterzeichnet, das den Menschen zum Schuldigen der Erderwärmung erklärte und einschneidende, weltweite Maßnahmen in Wirtschaft, Energiegewinnung und Mobilität festschreibt.

Die USA unter Trump haben das Weltklimaabkommen verlassen, weshalb Papst Franziskus dessen Wahl als „heiklen Moment“ für die Welt bezeichnete.

Die UNO stützt sich bei ihren für die Zukunft prophezeiten Katastrophenszenarien auf den Weltklimarat (IPPC). Dabei handelt es sich nicht um ein parteiisch besetztes Wissenschaftsforum, das getroffene politische Entscheidung wissenschaftlich stützen soll.

Hinter dem menschenverschuldeten Klimawandel steht eine Angst-Ideologie mit neomalthusianischem Grundgerüst.

Es ist die Angst vor Überbevölkerung und Ressourcenknappheit. Daraus leitet sich das Ziel einer Bevölkerungsdezimierung ab.

Der Öko-Katastrophismus läßt sich in Ansätzen bis in die 50er Jahre zurückverfolgen und stellt – auch personell – eine abgewandelte Fortsetzung der neomalthusianischen rassenhygienischen und rassistischen Bevölkerungspolitik der Zwischenkriegszeit in neuem Gewand dar. Durch den Nationalsozialismus und den Zweiten Weltkrieg war der Sozialdarwinismus und seine Ableitungen gesellschaftlich erledigt,

die Grundidee aber nicht tot, weil sie nicht nur in Deutschland, sondern ebenso in Großbritannien und den USA präsent war. Der Unterschied bestand darin, daß der angelsächsischen Variante der Antisemitismus fehlte.

Im Öko-Katastrophismus erfanden sich dieselben Akteure nach dem Zweiten Weltkrieg neu und schufen sich ein neues Terrain, um ihre alten Ziele, die Bevölkerungskontrolle, fortsetzen zu können.

Den wirklichen Durchbruch schafften sie Ende der 60er Jahre im Zuge des gesellschaftlichen Gesamtumbruches. Die sexuelle Revolution durch Anti-Baby-Pille und Abtreibungslegalisierung werde von diesen Kreisen als „Meilensteine“ ihrer Arbeit gesehen.

Der aufkommende Öko-Gedanken ermöglichte es durch geistige Infiltration den Kontroll- und Eindämmungsgedanken in die Massen hineinzutragen.

Das rassistische Element verlor nach dem Zweiten Weltkrieg zwar an Bedeutung, wurde aber durch die Klasse ersetzt. Die Masse der Armen sei das Hauptproblem „sinnloser“ Ressourcenvergeudung, was so direkt nicht gesagt wird, aber durch Zwangsterilisierungs– und Abtreibungsprogramme seit den 1920er Jahren ausreichend deutlich in die Tat umgesetzt wird.

Zur „Rettung der Welt“ seien die Bevölkerung zu dezimieren, die Geburten drastisch zu begrenzen, die wirtschaftliche Produktion zu drosseln und notfalls sogar die demokratischen Errungenschaften außer Kraft zu setzen. 
(Zu den Hintergründen und einigen Zusammenhängen siehe
Nicht nur Paul R. Ehrlich – auch das Population Council ist im Vatikan angekommen.)

Bis zur Öko-Enzyklika von Papst Franziskus Laudato si hielt sich der Vatikan von den Neomalthusianern fern, deren Denken der Arbeit ganzer UNO-Agenturen zugrundeliegt und sich dort immer weiter ausbreitet.

Seit Franziskus haben die Neomalthusianer auch im Vatikan Einzug gehalten.

Dafür verantwortlich ist Kurienbischof Marcelo Sanchez Sorondo, der politische Arm von Papst Franziskus. Dabei ist der Landsmann des argentinischen Kirchenoberhauptes nur der ausführende Arm des päpstlichen Willens.

Mit Laudato si erklärte Papst Franziskus das Weltklima zur Priorität.

Und es wird mit giftigen Pfeilen geschossen.

Ein solcher Pfeil wurde von Sanchez Sorondo auf Twitter gegen die Brüder Koch abgefeuert, US-Milliardäre, die im Energiesektor tätig sind und die Hypothese von der menschenverschuldeten Erderwärmung nicht teilen.

Das reichte aus, damit sie der politische Arm des Papstes als „Negationisten“ attackierte und damit absichtlich in die Nähe der Holocaust-Leugner rückte.

Bestätigt wird diese einseitige Parteinahme, die von den Päpsten wie Johannes Paul II. und Benedikt XVI. aktiv bekämpft wurde, durch die neue Tagung zum Klimawandel im Vatikan.

Dabei erstaunt das fehlende Vertrauen in den Schöpfergott, der weder etwas über eine angeblich drohenden Überbevölkerung offenbarte noch seine Kirche für die Klima-Agenda der UNO gegründet haben dürfte.

Der Weltepiskopat und der Klimawandel

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Erstaunlich traurig: Das Thema

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Erstaunlich traurig: Die Sprache

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„Mutter Erde“ statt Gott

Fontana macht noch auf einen weiteren, „besorgniserregenden Aspekt“ aufmerksam. Wie bereits erwähnt, findet Gott im gesamten Appell keine Erwähnung. Erwähnt wird stattdessen die „Mutter Erde“.

„Das nährt den Verdacht, daß der Logos durch die Gnosis ersetzt werden soll. Die Erde ist keine Mutter, denn das würde bedeuten, daß alle Lebewesen, von der Ameise bis zum Menschen, Kinder derselben Mutter wären, und ihre Seinsgrundlage ausschließlich materiell wäre. Die Erde ist keine Mutter, außer man glaubt an einen pantheistischen Naturalismus wie ihn die Freimaurer vertreten. Auch christlicher Sicht kann man nicht einmal sagen, daß die Erde irgendwelche ‚Rechte‘ besitzt.“

Was Fontana damit andeutet, ist nichts weniger als
die Ersetzung der christlichen Religion durch eine Form von gnostischer, immanenter Naturreligion.

Und was fordern die Bischöfe mit ihrem Appell.?

  • Die Erderwärmung soll durch politische Eingriffe um 1,5 Grad reduziert werden.

  • Die Menschen sollen nachhaltige Lebensstile annehmen.

  • Die Erkenntnis indigener Gemeinschaften soll respektiert werden.

  • Das Finanzparadigma soll durch globale Klimaabkommen erreicht werden.

  • Der Energiesektor soll sich wandeln, indem fossile Brennstoffe durch erneuerbare ersetzt werden.

  • Die Landwirtschaft soll neu gedacht werden, um die Ernährung und Gesundheit aller durch eine Öko-Landwirtschaft sicherzustellen.

Dazu Fontana:

„Die Forderungen sind allgemein gehalten und vage mit ethischen Ansätzen verknüpft, entstammen aber alle den vorherrschenden Moden. Einige von ihnen sind sogar zweideutig (von den indigenen Kulturen kann längst nicht alles Gültigkeit beanspruchen), andere umstritten auch unter Experten.

Auf alle Fälle handelt es sich nicht um Dinge, die Sache der Bischöfe sind.“

*Stefano Fontana, Direktor des International Observatory Cardinal Van Thuan for the Social Doctrine of the Church (Kardinal Van Thuan Beobachtungsstelle für die Soziallehre der Kirche),
Chefredakteur der Kirchenzeitung des Erzbistums Triest, das von Erzbischof Giampaolo Crepaldi geleitet wird.

Fontana promovierte in Politischer Philosophie mit einer Dissertation über die Politische Theologie.

Ab 1980 lehrte er Journalistische Deontologie und Geschichte des Journalismus am Institut für Sozialwissenschaften der Universität Vicenza,
seit 2007 Philosophische Anthropologie und Philosophie der Sprache an der Hochschule für Erziehungswissenschaften (ISRE) in Venedig.

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