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Darsteller:

Monsieur Hulot Jacques Tati
Mme. Giffard Erika Dentzler
Mr. Schultz Billy Kearns
  u.a.
   
   
Regie: Jacques Tati
Länge: 120 Minuten
   
 

Monsieur Hulot schlendert verträumt durch das futuristische Paris. Er wird Zeuge der Monotonie der Moderne, verirrt sich in dem Labyrinth und bringt es mit seiner Neugier durcheinander.

"Playtime" ist ein Meilenstein der Filmgeschichte. Jacques Tati hat ein filmisches Ballett geschaffen, das keiner Geschichte bedarf, sondern nur aus einer Verkettung von Bewegungen besteht.

Monsieur Hulot ist auf der Suche nach einem Monsieur Giffard, aber durch eine Vielzahl von Missgeschicken verpassen sie sich immer wieder. Monsieur Hulot sucht ihn an den verschiedensten Orten und durchquert dabei einen Flughafen, ein Bürogebäude, eine Wohnung und ein Restaurant. Jede Station erscheint ihm steril und einheitlich: aus Beton, Glas und Stahl.

"Playtime" erzählt keine lineare Geschichte, ist vielmehr eine Choreografie von Charakteren und architektonischen Elementen. Tati ließ sein ultramodernes Paris am Rande des echten konstruieren, mit Häusern, die sich bewegen ließen und immer neue Kameraperspektiven ermöglichten. "Tativille" nannte er diese künstliche Trabantenstadt mit Fassaden aus Glas und Spiegeln, die das Leben wie in einem Schaufenster zeigten. Die Figur des Hulot tritt dabei immer mehr in den Hintergrund; die Suche nach Monsieur Giffard ist nur ein vager roter Faden.

"Playtime" ist Tatis erste "demokratische" Komödie. Monsieur Hulot ist dabei eine Figur wie die anderen, meist von Laien verkörperten Personen. Deren Versuche, das Leben in der modernen Stadt humaner zu gestalten, führen zur allmählichen Auflösung der fest gefügten Ordnung.

"Play Time" war Tatis Reaktion auf die Monotonie und die Stereotypen genormter Behausungen, genormter Ferien, genormter Mode und genormter Menschen. Die Kosten dieser Superproduktion und ihre Einspielergebnisse standen in keinem Verhältnis zueinander und ruinierten den Regisseur nachhaltig.

Der Film wurde auf zahlreichen Festivals ausgezeichnet und erhielt 1968 den Grand Prix de l'Académie du cinéma. Kritik und Publikum nahmen den Film aber nur verhalten an, wenn man ihn an seinem Vorgänger "Mein Onkel" misst. Tati nahm die Postmoderne vorweg und war seiner Zeit weit voraus. Zu seinen Lebenszeiten blieb der Film weitestgehend unverstanden. Erst 35 Jahre später wurde der Film als visionäres Meisterwerk erkannt.

Am Freitag, 28. März, um 11.30 Uhr zeigt 3sat "Die Ferien des Monsieur Hulot", ebenfalls von und mit Jacques Tati.

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