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Einleitung:

Eine präzise Abschätzung der mannigfachen sozialen, ökonomischen und ökologischen Auswirkungen des Reaktorunfalls in Fukushima-Daiichi ist prinzipiell schwierig, da dieser Unfall im Kontext einer extremen Naturkatastrophe stattfand, bei der nach einem schweren Erdbeben mehrere Tsunamis weite Küstengebiete verwüsteten. Die Flutwellen forderten nicht nur gegen 20'000 Men-schenleben, sondern zerstörten rund 130'000 Häuser und beschädigten über eine halbe Million weite-rer Gebäude schwer. Aus den überschwemmtenSiedlungsgebieten und Industrieanlagen gelangten riesige Mengen umweltbelastender Chemikalien ins Wasser und in den Boden. Hunderte von Quadrat-kilometern an fruchtbarem Agrarland wurden durch das salzhaltige Meerwasser langfristig geschädigt. Insgesamt wurde die Region um Fukushima von einer Mehrfachkatastrophe getroffen1.

Das Wichtigste in Kürze:

Im Vergleich zu Tschernobyl sind die Umweltbelastungen durch den Kraftwerksunfall viel geringer,da der grösste Teil der radioaktiven Stoffe in den Reaktorgebäuden ver-blieben ist. Bis heute sindkeine strahlenbedingten Todesfälle oder Erkrankungen aufgetreten. Eine erkennbare Zunahme von strahlenbedingten Erkrankungen ist auch in Zukunft nicht zu erwarten.Inzwischen werden beim Cäsium-GrenzwertvonKulturpflanzen, Nutztieren und Meeresfischen keine Überschreitungen mehr festgestellt. Einzig Wildtiere überschreiten noch die im internationalen Ver-gleich sehr strengen japanischen Grenzwerte.Die Evakuationszonen rund um Fukushima-Daiichi werden laufend verkleinert. Ende März 2017 wer-den weitere Gebiete vollständig freigegeben. Auch der Sperrradius für Fischfang wird deutlich von20 Kilometern auf 10 Kilometer reduziert.

Zurzeit stehen folgende Herausforderungen im Zentrum
der Arbeiten zur Bewältigung des Unfalls:

  • der Aufbau der Infrastruktur für die Rückkehr der evakuierten Bevölkerung

  • die Entfernung des unbeschädigten Kernbrennstoffs aus der Anlage

  • das Management des kontaminierten Wassers in der Anlage

  • die kontrollierte Lagerung der kontaminierten Stoffe aus der Sanierung der belasteten Gebiet

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Quelle: