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In einer Rangliste der zehn Länder mit den höchsten Geburtenraten der Welt finden sich neun afrikanische und ein asiatisches Land (Afghanistan). In Niger, Mali, Uganda, Tschad und Somalia etwa beträgt die Geburtenrate durchschnittlich 6-7 Kinder pro Frau.

Afrika wächst jede Woche um fast eine Million Menschen, das sind 40-50 Millionen im Jahr.

Wenn – und das ist eine sehr optimistische Schätzung – nur 10 % von ihnen nach Europa auswandern wollen, dazu noch eine große Zahl arabischer Migranten aus den Bürgerkriegsgebieten des Nahen Ostens, dann müssen sich die politisch Verantwortlichen in aller Dringlichkeit die Frage stellen, was das für Europa und insbesondere für Deutschland als Ziel- und Wunschland Nummer 1 bedeutet. Es spielt in diesem Zusammenhang überhaupt keine Rolle, ob Deutschland jedes Jahr 200.000, 500.000 oder noch mehr Migranten aufnimmt.

Millionen weiterer Auswanderungswilliger stehen bereit. Aber so genau will das niemand wissen.

Man schließt hierzulande gern die Augen und fordert, von nebulösen Formeln wie „europäische Lösung“ abgesehen, die „Fluchtursachen zu bekämpfen“.

Es zeigt sich hier eine kolossale Egozentrik, die ernsthaft suggerieren will, Deutschland könne die Probleme und Konflikte Afrikas und der arabischen Staaten lösen – ein weiteres Kapitel in der Geschichte des deutschen Größenwahns als utopisches Projekt. „Fluchtursachen“ zu bekämpfen“ ist die Zauberformel einer weitgehend infantilen Politik geworden, die sich vor schwerwiegenden Entscheidungen drückt.

Die hilflose Formel zeugt von einem Unwissen über die Dynamik von Wanderungsbewegungen.

Solange es ein Wohlstandsgefälle zwischen Industrie- und Entwicklungsländern gibt, erhöht jede Verbesserung der Situation vor Ort, den Migrationsdruck.

Die europäische Auswanderung nach Amerika etwa erreichte ihren Höhepunkt erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als sich die Lebenssituation der meisten Menschen bereits verbessert hatte und finanzielle Mittel für die Schiffspassage vorhanden waren.

Emigration ist niemals Ausdruck von absoluter Armut, sondern der Erwartung, die eigene Lage entscheidend verbessern zu können.

Wer meint, Fluchtursachen in Afrika oder anderswo zu bekämpfen, wird kurz- und mittelfristig die Auswanderung verstärken.

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