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Unerlaubte Sorgen

An diesem Punkt versteht man die Demonstranten, wenn sie nichts mehr mit Medien, und schon gar nichts mehr mit der Politik zu tun haben wollen. Vielleicht sind es einfach Menschen, die sich Sorgen machen?

Zählen wir ein paar Themen auf, die da so formuliert werden; und man sollte sie sich anhören, auch wenn man nicht immer dieser Meinung ist.

Viele fürchten um ihre Altersversorgung – weil ihre Riesterrente und ihre Lebensversicherung durch die manipulative Zinspolitik der Europäischen Zentralbank faktisch weitgehend wertlos wurde.

Viele verstehen nicht, warum auf den Sozialämtern Bedienungsanleitungen für den staatlichen Geldautomat in 10 Sprachen angeschlagen werden – wäre es nicht Anreiz und Aufgabe der Immigranten, wenigstens so viel Deutsch zu lernen, um die Formulare ausfüllen zu können?

Viele leben von einer einfachen Rente und haben entsprechende Zukunftsangst, und verstehen nicht, dass sie durch niedrigere Renten die großen Geschenke bezahlen müssen, die diese Bundesregierung ihren Lieblingswählern macht.

Viele verstehen nicht, warum hier von der großen Not der nordafrikanischen Flüchtlinge geredet wird – aber die Mehrheit der schon vor Jahren abgelehnten Asylbewerber weiter in Deutschland lebt.

Viele Menschen helfen Flüchtlingen. Aber sie fragen auch: Was geschieht auf Dauer mit den traumarisierten Menschen, die ihr nacktes Leben nach Deutschland retteten? Haben wir einen Plan, wie und wo wir sie integrieren? Bislang schweigt die Politik dazu.

Viele verstehen nicht, warum zwar in Deutschland die Gleichstellung der Frau unter großem Getöse weitergetrieben wird – aber islamische Frauen hinter Schleiern und Burkas verschwinden; Zwangsehen üblich sind und Parallelkulturen entstehen. Schwimmbäder werden geschlossen, aber an manchen Nachmittagen für einzelne Musliminnen freigehalten, denen nicht zugemutet werden kann, mit anderen Menschen gemeinsam zu schwimmen. Übrigens: Viele der gut integrierten Einwanderer teilen diese Befürchtungen über einen ausufernden Islam, vor dem sie ja eigentlich davon gelaufen sind. Jetzt holt sie der radikale Islam ein.

Viele verstehen nicht, dass den Deutschen in den Medien ständig Ausländerfeindlichkeit vorgeworfen wird und Integrationsverweigerung – aber es offenkundig die Migranten sind, die weder deutsch lernen, noch sich in die hiesigen Sitten und Kulturen eingliedern wollen. Wer integriert hier eigentlich wen? Wie gehen wir mit der verbreiteten, aber tabuisierten Deutschenfeindlichkeit um?

Viele verstehen nicht, wie es zugelassen werden kann, dass wie in Offenbach eine junge Migrantin von einem aus Serbien stammenden Schläger umgebracht wird, über den bereits eine dicke einschlägige Akte vorliegt. Ist Gewalt bei Migranten eine tolerierte Angelegenheit, die nur in Extremfällen geahndet wird? Warum lassen wir No-Go-Areas zu.

Und ständig lesen diese Menschen, dass es eigentlich abartig ist, in Familien zu leben; die Zukunft gehört doch Alleinerziehenden oder besser noch: Homosexuellen Paaren, von denen es ja so viele gibt – aber dabei geht unter, dass die übergroße Mehrheit der heute Jungen sich nichts sehnlicher wünschen, als in stabilen Partnerschaften zu leben und gemeinsam Kinder großzuziehen – etwas, was ja nur noch altmodisch ist.

Diese und andere Teile der Debatte sind auch für mich als liberalen Ökonomen nicht einfach zu führen: Wer sich an den Rand gedrängt fühlt, wird nicht mit der gleichen Überzeugung für das Transatlantische Freihandelsabkommen kämpfen wie ich. Was ich darauf antworten soll, dass viele fürchten, dem Konkurrenz- und Leistungsdruck einer durchökonomisierten, durch- und durch auf Effizienz getrimmten Wirtschaft nicht mehr standhalten zu können.

Es ist das, was man in den 80er Jahren als „Neue Unübersichtlichkeit“ bezeichnet hat. Es ist seither alles noch unübersichtlicher geworden – nur die Medien machen es sich einfach in ihrer einfachen Schwarz-Weißmalerei: Dafür – oder dagegen?

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Quelle: Pegida: Die Schweigsamen und das Lärmen der Medien